Oder: 2 Entwicklungsschritte, die jedes Paar gehen muss, um langfristig glücklich zu sein.

Drama, gegenseitige Verletzungen, Schuldzuweisungen. Das kann zum Normal werden in einer Beziehung. Meistens endet sie dann früher oder später.
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Es geht aber auch anders! Und ich teile mit dir in diesem Artikel WIE.

Hier kommt der 1. Game Changer für langfristig glückliche Beziehungen.
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1. JEDE(R) MUSS ERKENNEN UND WIRKLICH BEGREIFEN, DASS DER ANDERE ZWAR DER AUSLÖSER, ABER NICHT DIE URSACHE DES EIGENEN SCHMERZES IST.
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Wenn du aufgebracht bist, dann haben deine Gefühle meist wenig mit der aktuellen Situation zu tun, sondern drehen sich grösstenteils um etwas, was vor sehr langer Zeit geschehen ist. Das Verhalten deines Partners ist der Auslöser, aber nicht die Ursache für deinen Schmerz!

Stell dir einen Stachel in deinem Finger vor. Es tut weh, wenn du dran kommst. Und es tut weh, wenn dein Partner dran kommt, indem er irgendetwas (nicht) sagt oder tut.

Aber er ist nicht derjenige, der den Stachel da rein gesteckt hat! Die Wunde ist vermutlich in deiner frühen Entwicklung entstanden und macht dir bis heute Mühe.
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Du kannst dein Leben jetzt natürlich so gestalten, dass niemand an den Stachel kommt. D.h. dein Partner darf ganz bestimmte Sachen nicht tun, anderes muss er unbedingt beachten und die Beziehung muss so oder so laufen. Damit der Stachel nicht berührt wird. Das nenne ich „Pflaster kleben“. Der Stachel ist aber weiterhin da.
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Die andere Möglichkeit ist: Du wendest dich der Wurzel des Schmerzes zu, der wahren Ursache. Du ziehst also den Stachel raus. Du sorgst so dafür, dass die Wunde wirklich heilen kann, sodass ihr künftig nicht mehr so aufpassen müsst, dran zu kommen. Das nenne ich „an der Ursache ansetzen statt weiterhin Pflaster zu kleben“.

Fragen die du dir stellen kannst, um herauszufinden, woher der Stachel kommt, sind:

„Woher kenne ich das aus meinem Leben?“ oder „Wann habe ich diesen Schmerz schon mal empfunden?“

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Und wenn wir es über eine lange Zeitspanne betrachten, dann ist das ewige Pflaster kleben und aufpassen nicht an den Stachel zu kommen, 1. energieintensiver und 2. überhaupt nicht effizient. Wohingegen den Stachel zu ziehen vielleicht kurzzeitig mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge braucht, aber danach ist das Problem wirklich nachhaltig gelöst.
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Und damit ihr eure Energie in einer Beziehung langfristig so investieren könnt wie es euch im Kern entspricht, lohnt sich das allemal, oder?⠀⠀⠀

 

Jetzt zum 2. Game Changer, den einer ohne den anderen ist nur die halbe Miete. 

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2. ALS PAAR MUSS MAN SICH AKTIV DAFÜR ENTSCHEIDEN ALS TEAM GEGEN DAS PROBLEM ZU KÄMPFEN STATT WEITERHIN GEGENEINANDER ZU KÄMPFEN.

Jeder bringt seine Prägungen und alte Verletzungen mit in die Beziehung und unsere Verletzungen berühren sich oft gegenseitig. Im Bild von oben gesprochen: Jeder hat irgendwo einen oder mehrere Stachel stecken. Und wenn die sich gegenseitig berühren, können sich leidvolle Beziehungsdynamiken entwickeln.

Das ist normal. Das erleben wir eigentlich alle. Und es ist schon herausfordernd genug, denn der Schmerz ist real, wenn wir an den Stachel kommen – egal wer ihn da rein gesteckt hat!

Viele landen dann aber auch noch in einem Kreislauf von Schuldzuweisungen.

„Du verletzt mich!“ – „Nein, du!“

Oder „Du bist schuld, dass ich mich so und so fühle!“

Oder: „Wegen dir fühle ich mich so. Wenn du x tun würdest, dann wäre es viel leichter für mich.“ usw.

In diesem Modus bekämpfe ich den anderen, weil er an meinen Stachel kommt.

Wenn ich jedoch verinnerlicht habe, dass der andere mit seinem Verhalten eine alte Wunde (also den Stachel) berührt, deren Ursache aber in der Vergangenheit liegt (Game Changer Nr. 1), dann gibt es eine Möglichkeit aus dem Drama auszusteigen.

Ich kann mich gemeinsam mit meinem Beziehungsgegenüber verbünden und als Team gegen die alte Verletzung kämpfen statt weiterhin gegeneinander. Als Verbündete schauen, wir mit unseren Prägungen und Mustern umgehen wollen. Mit Akzeptanz und Wohlwollen füreinander, denn wir sind ja ein Team! Ein Team, das sich zur Aufgabe macht einen guten Umgang mit den Wunden der Vergangenheit jedes Einzelnen zu finden. Das heisst nicht, dass ich den anderen retten muss. Aber es braucht die gemeinsame Entscheidung halten zu können, was (aktuell noch) ist. Ohne, dass einer schuld und falsch ist und der andere das Opfer und recht hat.

Fragen die man sich dann als Paar stellen kann, sind:

„Wie wollen wir mit dieser Dynamik umgehen?“

„Was brauche ich und was brauchst du, damit wir eine gute Lösung finden?“

Oder „Wer kann uns dabei helfen, aus dieser Schleife auszusteigen?“

Die gemeinsame Ausrichtung ist lösungsorientiert.

Und ehrlich gesagt, es geht nicht anders. So meine Erfahrung. Denn jeder Mensch bringt eben auch seine Prägungen, Muster rund Traumata mit. Seine Art zu kommunizieren. Seine Art sich zu regulieren. Seine Abwehrstrategien, wenn es eng wird. Und die zu bekämpfen, heisst mein Beziehungsgegenüber zu bekämpfen.

In der gemeinsamen, lösungsorientierten Haltung als Verbündete gegen das Problem steckt demnach ein echtes, tragfähiges JA zum Anderen – mit allem, was dazu gehört. Und ohne das wird es langfristig wahrscheinlich nicht (für beide) funktionieren.

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Herzlich,
Linda