Ich oute mich jetzt mal: Ich bin die geborene Zweiflerin. Ich hinterfrage alles. Gerne auch mich selbst. Und noch lieber meine Entscheidungen. Vorher, währenddessen und nachher.
Nicht nur einmal wollte ich eine Flugbuchung direkt wieder rückgängig machen. Ungefähr eine Minute, nachdem ich gebucht hatte. Ich sag`s dir… das kann ganz schön anstrengend sein.
Kennst du das auch? Dieses Zweifeln und Hadern mit Entscheidungen?
Dann möchte ich hier ein paar Gedanken zum Zweifeln und eine völlig neue Perspektive darauf teilen, die mich massiv entspannt hat und dafür sorgt, dass dieser Artikel online ist…
Warum zweifeln wir?
Ich denke dafür gibt es verschiedene Gründe.
1. Einer ist sicherlich die fehlende Verbindung zwischen Kopf und Herz. Wenn wir Entscheidungen nur mit dem einen oder anderen fällen (wollen), dann ist diese Entscheidung nicht stimmig. Nicht vollständig.
Bei mir waren es häufig reine Kopfentscheidungen. Zum Beispiel als ich mich entschied einen Job anzunehmen, weil es einfach Sinn machte. Es war ein Job, der mir viel Geld, Aufstiegsmöglichkeiten und Prestige brachte. Aber mein Gefühl sagte: Nein.
Einfach Nein! Und ich so: „Ja wie? Einfach Nein? Das geht so nicht. Es braucht hier logische Argumente.“ Ich argumentierte meine Intuition also gegen die Wand. Ich wägte ab. Erstellte Pro und Contra Listen und dachte Möglichkeiten durch. Dabei verlor ich natürlich völlig den Zugang zu meiner Intuition. Die, die von vorn herein eindeutig war. Aber ich wollte ja nicht darauf hören…
2. Zu unser aller Verteidigung noch ein anderer Grund, warum wir zweifeln und uns schwer tun uns zu entscheiden.
Wir hadern mit einer Entscheidung, wenn sie nicht einfach zu treffen ist. Denn es gibt nun mal Entscheidungen, die schwierig sind. Wo wir verschiedene Möglichkeiten haben, die alle echte Vorzüge haben und auch Nachteile. Wenn es eine eindeutige Lösung gäbe, dann würden wir sie ja wählen. Ganz blöd sind wir ja nicht…
Aber auch hier: unser Gefühl ist letztlich immer eindeutig. Ja oder Nein. Schwarz oder weiss. Hopp oder topp.
Warum Zweifel geil sind!
Und jetzt zu der, ich gebe zu, etwas provokanten Aussage, dass Zweifel geil sind!
Aber sie sind es, wenn du es mal so siehst:
Wenn du etwas tust, was ausserhalb deiner Komfortzone liegt, dann fühlt sich das im ersten Moment ungewohnt und unangenehm an.
Du entscheidest dich zum Beispiel zu kündigen, ohne schon etwas Neues zu haben. Oder buchst zum ersten Mal eine Reise allein. Oder du beendest eine Beziehung, die dich schon lange nicht mehr erfüllt, aber ihr wart eben sehr lange zusammen…
Du triffst die Entscheidung. Und danach kommst du ins Hadern. Du beginnst zu zweifeln. An deiner Entscheidung. An dir.
Aber weisst du was? Das ist völlig normal!
Unser Körper, unser Nervensystem ist nämlich auf Sicherheit ausgelegt. Und sicher ist, was bekannt ist.
Wenn du also etwas anders machen willst als sonst, etwas wagen, dich herausforderst, dann wird sich das unangenehm anfühlen und dein Nervenkostüm fängt an zu flattern.
Und für dieses Flattern wird dein Verstand eine Erklärung finden wollen. Erklären und verstehen schafft nämlich ebenfalls Sicherheit.
Und so wirst du anfangen zu zweifeln! „Ist es wirklich das Richtige, wenn es sich so unangenehm anfühlt?“ usw.
Wie wäre es, wenn du Zweifel also als Zeichen dafür siehst, dass du etwas Neues wagst, die Komfortzone verlassen willst und dein Verstand auf Hochtouren läuft, wie er dich davon abbringen kann dich in -gefühlte- Todesgefahr zu bringen?
Was wäre, wenn Zweifel somit das Zeichen sind, dass du auf dem Weg bist über dich selbst hinauszuwachsen? Deinem Leben eine neue Richtung zu geben, die dir im Inneren entspricht, aber noch Unsicherheit mit sich bringt, weil du bisher eben anders gelebt hast?
In diesem Fall wären Zweifel eigentlich ganz geil, oder?
Zweifel zeigen dir an, dass du dabei bist zu wachsen. Dich zu entwickeln. Mutig zu sein.
Wie du es schaffst klare Entscheidungen zu treffen, die du nicht mehr in Zweifel ziehst
Triff Entscheidungen immer in Übereinstimmung mit deiner Intuition. Mit deiner Herzenswahrheit.
Deine Intuition ist ein friedliches und ruhiges inneres Ja oder Nein. Kein aufgeregtes, dich fertig machendes Kopf-Geplapper oder das unangenehme Bauchgefühl, das aus deinen vergangenen Erfahrungen gespeist ist und einfach nur will, dass alles bleibt wie es war.
Und wenn du in Einklang mit dir, deinem Herzen, deiner Intuition eine Entscheidung getroffen hast, dann bleib dabei. Bleib dabei, auch wenn im Nachhinein Zweifel aufkommen. Denn diese Art von Zweifel zeigen dir einfach nur an, dass du etwas Neues wagst. Dass du über dich hinaus wächst. Und diese Zweifel sind somit ein gutes Zeichen! Diese Zweifel sind geil!
Mein Fazit
Und so beende ich hier diesen Artikel, der einer der ersten Beiträge auf meinem neuen Blog sein wird. Der Blog, der in meine Webseite eingebunden ist, an der ich seit Monaten feile statt sie einfach zu veröffentlichen. Weil ich gezweifelt habe… was genau ich schreiben soll, ob sich überhaupt jemand für das interessiert, was ich schreibe usw.
Und jetzt denke ich mir: Geil. Zweifel. Ein Zeichen, dass ich über mich hinaus wachse.
Und weil du diesen Artikel gerade liest, weisst du: ich habe mich getraut. Trotz Zweifeln. Und du kannst das auch!