Es gibt Phasen im Leben, in denen wir spüren:
So wie es bisher war, passt es nicht mehr.
Aber das Neue ist noch nicht greifbar.
Wir stehen irgendwo dazwischen – in einem Zwischenraum.
Nicht mehr dort, wo wir waren. Noch nicht dort, wo wir hinwollen.
Genau in so einer Phase befinde ich mich gerade. Und sie hat mich in den letzten Wochen ziemlich beschäftigt.
In diesem Artikel möchte ich darüber sprechen,
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warum solche Übergänge wichtig sind,
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wie sie sich in unseren Beziehungen bemerkbar machen,
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und was dieser Zwischenraum mit meiner eigenen Arbeit zu tun hat.
Die ausführliche Podcastfolge dazu findest du hier:
Warum sich „lost“ oder „stuck“ fühlen oft ein Zeichen für Entwicklung ist
Viele Menschen interpretieren solche Zwischenräume als Rückschritt:
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„Ich komme nicht voran.“
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„Ich bin nicht klar.“
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„Ich stecke fest.“
Oft ist das Gegenteil der Fall.
Wenn wir das Gefühl haben, hinterherzuhängen, ist das meist nur ein Symptom.
Das eigentliche Thema: In uns verändert sich etwas.
Wir verlassen eine alte Identität, die zu eng geworden ist.
Die neue Identität ist noch nicht stabil.
Diese innere Bewegung zeigt sich dann im Außen:
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Wir werden langsamer.
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Routinen brechen weg.
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Der Ausdruck verändert sich.
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Dinge, die vorher leicht gingen, brauchen mehr Zeit.
Nicht, weil wir „schlechter“ funktionieren.
Sondern weil wir uns neu sortieren.
Diese Übergänge sind nicht das Problem.
Sie sind Teil des Weges.
Warum wir warten – und warum das uns blockiert
In solchen Phasen neigen wir dazu, abzuwarten:
„Ich melde mich wieder, wenn ich klarer bin.“
„Ich gehe wieder unter Leute (oder zu Dates), wenn ich wieder stabil bin.“
„Ich fange an, wenn das Neue richtig da ist.“
Das klingt vernünftig – ist es aber selten.
Denn Klarheit entsteht selten im Rückzug.
Sie entsteht im Gehen.
Im Sprechen.
Im Teilen.
Im Ausprobieren.
Wenn wir warten, bis „alles wieder passt“, verstärken wir oft nur das Gefühl von Stillstand.
Auch ich habe das gemerkt: Die Podcast-Pause war keine Frage von Zeitmanagement.
Es war dieser klassische Moment zwischen alt und neu.
Und irgendwann war klar:
Ich muss jetzt sprechen – mitten im Übergang.
Von „weg von“ zu „hin zu“ – der Kern echter Entwicklung
Lange Zeit habe ich in meiner Arbeit stark auf Problembewusstsein gesetzt:
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Woher kommen Muster?
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Was passiert im Nervensystem?
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Warum reagieren wir, wie wir reagieren?
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Wie hängen frühe Erfahrungen und Beziehungen zusammen?
Das bleibt wichtig.
Doch ich spüre deutlicher denn je:
Es ist nur die halbe Geschichte.
Menschen wollen nicht nur verstehen, warum etwas schwierig ist.
Sie wollen fühlen, wohin sie sich entwickeln können.
Was entsteht, wenn wir Muster nicht mehr führen lassen?
Wie fühlt sich eine reife, sichere Beziehung an?
Wie lebt man Nähe, Vertrauen und echte Tiefe?
Der Fokus verschiebt sich:
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weg vom Schmerz hin zur Sehnsucht.
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weg von „nicht eskalieren“ hin zu bewusster Gestaltung.
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weg vom negativen Pol hin zur positiven Verbindung.
Das ist für mich zum neuen Leitstern geworden.
Ein persönlicher Einblick: Was sich in meiner Beziehung verändert hat
Dieser Shift kommt nicht aus der Theorie.
Er kommt auch aus meinem eigenen Leben.
Mein Partner und ich hatten keine idealen Voraussetzungen.
Wir mussten uns vieles erarbeiten:
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Muster erkennen
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Missverständnisse klären
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Verantwortung übernehmen
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raus aus Schutzstrategien, rein in echten Kontakt
Lange ging es bei uns vor allem darum, NICHT zu eskalieren.
Alte Muster zu stoppen.
Uns wiederzufinden nach schwierigen Momenten.
Das war wichtig.
Aber es hat uns nur auf eine neutrale Baseline gebracht.
Und irgendwann haben wir gemerkt:
Neutralität ist nicht das Ziel.
Die Frage wurde größer:
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Wie wollen wir Beziehung eigentlich leben?
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Was ist unsere gemeinsame Sehnsucht?
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Welche Art Verbindung möchten wir gestalten?
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Wie schaffen wir bewusst Momente echter Tiefe?
Diese Bewegung – von „weg von“ zu „hin zu“ – hat uns transformiert.
Und sie prägt inzwischen auch meine Arbeit.
Was sich in meiner Arbeit und im Podcast verändert
Mein Fokus verschiebt sich:
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hin zur Vision, den Möglichkeiten, der Sehnsucht, die uns alle verbindet.
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sowie hin zu noch klareren Worten und Reduktion.
Ich werde weiter über Muster sprechen – aber nicht mehr nur durch die Brille des Problems, sondern durch die Brille der Möglichkeit.
Wenn du selbst in einem Zwischenraum stehst
Vielleicht erkennst du dich wieder.
Vielleicht bist du auch gerade an einem Punkt, an dem sich etwas neu sortiert.
Wenn ja, möchte ich dir eins mitgeben:
Du musst nicht warten, bis du wieder klar bist.
Klarheit entsteht im Gehen.
Die aktuelle Podcastfolge zur Vertiefung
Alle Gedanken aus diesem Artikel – viel ausführlicher, persönlicher und greifbarer – findest du in der neuen Episode:
👉 „Zwischenraum: Warum sich meine Arbeit verändert – und was jetzt entsteht“
[Hier direkt anhören]
Herzlich,
Linda

Psychologin & Traumatherapeutin
Du willst MEHR vom Leben und deinen Beziehungen? Dich in Freiheit verbunden und in Verbindung frei fühlen? Ich begleite Suchende wie dich in meinem Podcast, auf meinem Blog und in meiner 1:1 Arbeit raus aus alten Bindungsmustern und festgefahrenen Beziehungsdynamiken hin zu tiefen, wahrhaftigen und nähernden Beziehungen. Zu dir selbst und anderen. Lass uns doch einfach mal sprechen und vereinbare ein kostenloses Erstgespräch mit mir.